Bretagne Gezeiten

Die Gezeiten in der Bretagne

Die Gezeiten prägen in besonderem Maße das Leben an der Bretagne-Küste. Nicht nur die Fischer (→ alte Postkarte) oder die Austernzüchter richten sich nach dem Rhythmus von Ebbe und Flut. Auch der Reisende wird im Bretagne Urlaub das immerwährende Heben und Senken des Meeresspiegels als ein besonderes Naturerlebnis erfahren. Der Anblick der Boote in den vielen kleinen Häfen der Bretagne, die bei Niedrigwasser im Schlick liegen, um sechs Stunden später wieder auf den Wellen zu tanzen, kann ebenso in Erinnerung bleiben wie die Erforschung des Meeresbodens oder die Suche nach Meerestieren. Selbst Küstenwanderungen sollten in der Bretagne den Wechsel der Gezeiten berücksichtigen. So ist es um vieles eindrucksvoller, einen Küstenwanderweg mit darunter tosender Brandung zu erleben, als ihn in Abwesenheit des Meeres zu begehen.

Die Gezeiten sind an der Bretagne-Küste nicht überall gleich stark ausgeprägt. Die größten Höhenunterschiede zwischen dem niedrigsten Wasserstand, dem Niedrigwasser, und dem darauf folgenden höchsten Wasserstand, dem Hochwasser, kommen an der Grenze zwischen Bretagne und Normandie in der Bucht des Mont-Saint-Michel vor. Neben Kanada findet man hier die stärksten Gezeiten der Welt. Westlich dieser Bucht sind die Höhenunterschiede an der Nordküste der Bretagne auch noch beträchtlich, nehmen aber um so mehr ab, je weiter man nach Westen kommt. Wenn am Ende des Ärmelkanals die Atlantikküste beginnt, sind sie nur noch ungefähr halb so groß wie in der Bucht des Mont-Saint-Michel, und weiter südlich in der Südbretagne noch geringer.

Die Ursache für die starken Gezeiten in der Bretagne sind die geringe Tiefe und die Stauwirkung des Ärmelkanals. Es können an der Nordküste der Bretagne Höhenunterschiede bis zu 14 Metern auftreten, so dass bei Ebbe sogar große Buchten leer sind. Der Wechsel der Gezeiten ist aber auch noch 10 - 15 km weit im Landesinneren der Bretagne in den Flussmündungen zu erleben. Bei St-Malo wird der Mündungstrichter eines Flusses sogar als Staubecken für ein sehr effektives Gezeitenkraftwerk genutzt.

Für den Bretagne-Urlaub ist ein Gezeitenkalender sehr praktisch. Man erhält ihn für die betreffende Region z.B. in den Touristen-Informations-Zentren oder kostengünstig in Zeitschriften-Geschäften. Im Internet könnten Sie für die Bretagne den Marine-Service SHOM (Service hydrographique et océanographique de la marine) nutzen, und für Apple und Android ist im Bretagne-Urlaub eine Gezeiten-App Frankreich von "FR Tides" oder "Top Marée" bestens geeignet. Neben den Terminen des niedrigsten und höchsten Wasserstandes der Gezeiten rund um die Bretagne-Küste ist dort auch der Gezeitenkoeffizient angegeben, welcher ein Maß für den Höhenunterschied zwischen höchstem und niedrigstem Gezeitenstand ist.

Dieser Koeffizient ändert sich laufend und ist grob gesagt bei Neumond und Vollmond am größten. Auch von der Jahreszeit ist er abhängig. So treten die größten Koeffizienten des Jahres um den Frühlings- und Herbstanfang auf. Bei sehr hohen Koeffizienten drohen Sturmfluten, wenn die Wetterbedingungen ungünstig sind. Umgekehrt geht es dann bei niedrigem Wasserstand besonders weit auf dem Meeresgrund hinaus, und man sieht Scharen von mit Eimern und allerlei Grabe-Gerätschaften ausgerüsteten Leuten, welche diesen Zeitraum nutzen, um an sonst nicht zugänglichen Stellen z.B. nach Muscheln zu graben oder Krebse zu suchen. "Fischerei zu Fuß" nennen die Franzosen die Gezeitenfischerei.

Diese "Jäger- und Sammler"-Tätigkeit oder auch einfach die Erforschung der Meereswelt bei Ebbe sind lohnenswerte, entspannende Aktivitäten im Bretagne-Urlaub, den Sie vielleicht in einem Ferienhaus in der Bretagne verleben werden. Da ist sie, die Werbung, und vielleicht überzeugt Sie der Bretagne-Tipp davon, dass solch ein Ferienhaus-Urlaub in der Bretagne genau das Richtige für Sie ist. Schließlich kann man seinen Fang nirgendwo so bequem zubereiten wie in einem Ferienhaus - oder?

 

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